„Inzwischen habe ich in Ruhe Ihren Film anschauen können, der mir außerordentlich gut gefallen hat. Die Zeitzeugen werden mich wohl noch eine ganze Weile mit ihren verstörenden Geschichten um Vernachlässigung, Empathielosigkeit und fehlgeleiteter „Fürsorge“ verfolgen. Das haben Sie wirklich in sehr eindrücklicher Weise filmisch umsetzen können. {…} Ich hoffe und wünsche, dass dem Werk die größtmögliche Aufmerksamkeit und Verbreitung zu Teil werden wird.

Prof. Dr. Thomas Beddies
Stellv. Institutsleitung
Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin

Ihr Film ist mir stark „unter die Haut“ gegangen! Die Zeitzeugen bleiben als authentische Menschen stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. So entfaltet sich eine ungeheure emotionale Betroffenheit, die das erfahrene Leid, Unrecht und Versagen für mich als Zuschauer drückend spürbar werden lässt. Der Film ist ein hervorragendes Plädoyer für Menschenwürde, Kinderrechte und Kinderschutz, der in unseren Schulen und insbesondere in der Ausbildung für die helfenden Berufe unbedingt zur Pflicht gehören sollte!

Michael Neuhaus
Geschäftsführer
von Mellin’sche Stiftung

{…} Ich bin Erwachsenenpsychiater, war selbst nicht in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig, weiß aber um die Problematik des Einsatzes von Psychopharmaka in diesem Lebensabschnitt. Mit besonderem Interesse habe ich daher den Film „Die psychiatrisierte Kindheit“ gesehen, in dem Experten (Kliniker, Pharmakologen, Psychologen) über die Therapie psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher in Heimen aus dieser Zeit berichten und sich zur angesprochenen Problematik allgemein äußern. Ein Schwerpunkt meiner aktuellen Forschung ist die Geschichte der neueren Psychopharmakotherapie, und für mich waren daher die Filmpassagen über den Einsatz der damals neu entwickelten Medikamente auch im Kindes- und Jugendalter sehr informativ. Man sieht die damalige Praxis heute sehr kritisch und gewinnt den Eindruck, dass seinerzeit – vorsichtig ausgedrückt- nicht nur therapeutische, sondern nicht selten auch erzieherische oder heimorganisatorische Zielsetzungen („Ruhigstellung“ u. dgl.) eine Rolle spielten.

Hier sollte inzwischen ein Umdenken eingesetzt haben und weiterhin stattfinden, und es ist das Verdienst von Recherchen und Dokumentationen wie der vorliegenden von Frau Toepfer, ihrer Mitarbeiter(innen), der befragten Zeitzeugen und Sachverständigen, dass an den verantwortlichen Stellen und in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Thematik geweckt und wach gehalten wird.

Prof. Dr. med. Joachim Demling
ehemals Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg

Der Film KOPF HERZ TISCH³ ist in einer Art und Weise erstellt, die einen wohltuenden Unterschied darstellt zur weit verbreiteten Sensationsberichterstattung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender über diesen Themenbereich. Geduldig wird vor uns ein differenziertes Bild von der bedrückenden Situation der Betroffenen in der Einrichtung ausgebreitet. Möglich wird dies durch Interviews mit Zeitzeugen in ihren verschiedenen Rollen in der Einrichtung. Betroffenen, Pflegekräften, Therapeuten und Trägervertretern. 
Sogar die renommierten Experten können ihre Analysen schrittweise erläutern und werden nicht wie sonst üblich auf fragwürdige Einsatzstatements reduziert.

Was uns nun eigentlich noch fehlt ist die 4. Folge von KOPF HERZ TISCH. Eine solche Folge könnte sich mit einem weiteren Kapitel, den Hintermännern, befassen. Wer hat an der Anzahl und der Ausbildung der Mitarbeitenden über Jahrzehnte gespart und warum? Wer hat Psychopharmaka zur Sedierung angeboten, wer hat sie bezahlt, wer an ihnen verdient? Wer waren die wirklichen Nutznießer von Leid und Unrecht in diesen Einrichtungen?

Prof. Dr. Klaus Schepker
Dr. biol. hum., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie der Universität Ulm.