Für die filmische Gesprächsdokumentation KOPF HERZ TISCH – Kindheit hinter Mauern hat die Autorin Sonja Toepfer im Auftrag der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau mit Betroffenen aus den Spezialheimen der DDR-Jugendhilfe gesprochen. Der Film wurde aus Mitteln der Stiftung Sächsische Gedenkstätten gefördert.

Welchen neuen Ansatz verfolgt die Filmemacherin mit den Gesprächen? Im Zentrum steht die Bewältigung der verbrachten Zeit in einem der DDR-Spezialheime. Die Gespräche in Augenhöhe mit den Betroffenen dienen einer Spurensuche nach den ganz eigenen persönlichen Strategien des Umgangs und der Verarbeitung des Erlebten.

Die Filmemacherin war selbst die ersten drei Jahre ihres Lebens in einem Säuglingsheim bei Gießen untergebracht und hat sich mit sechs Betroffenen der DDR-Heimerziehung auf die Spurensuche nach dem biografischen Hier und Jetzt begeben. Der Film ist keine Dokumentation im eigentlichen Sinne, sondern experimentell angelegt. Dementsprechend weist das Setting in dem die Gespräche stattfinden auf den „mobilen“ Charakter der Gespräche hin: Zwei Regiestühle, ein roter runder Tisch, darauf stehen zwei Wassergläser und eine Karaffe. Dieses Set wurde in den gewünschten Gesprächsräumen aufgebaut, darunter befanden sich der Altarraum einer ev. Kirche, eine Burgruine, ein Plattenbaubalkon, eine Obstwiese mit Bienenkörben, einen privaten Therapieraum und den Versammlungsraum eines Vereines.

Das Dokumentarfilmprojekt knüpft an den vorausgegangenen Dokumentarfilm »KOPF HERZ TISCH – Kindheit ohne Eltern« an, in dem die Protagonisten darüber erzählen, wie sie ihre leidvolle Zeit in den Kinderheimen der frühen Bundesrepublik ohne liebevolle Eltern oder Erzieher verarbeitet haben.

Bonusmaterial: Die Gespräche in fast voller Länge

Wir danken den Teilnehmern für die Unterstützung und das Vertrauen.
Gedenkstätte GJWH Torgau
Ingolf Notzke, Tel. 03421 714203, Email: i.notzke@jugendwerkhof-torgau.de
Sonja Toepfer, Kunst Impulse Filme, Email: kunstimpulsefilme@sonjatoepfer.com
Im Auftrag der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, gefördert aus Mitteln der Stiftung Sächsische Gedenkstätten