In der Nachkriegszeit gibt es in ganz Deutschland weitere im Nationalsozialismus verstrickte Psychiater, die als Schlüsselfiguren der psychiatrischen Begutachtung von ehemaligen Heimkindern aus Einrichtungen der Jugendfürsorge und der Behindertenhilfe eine unrühmliche Rolle spielen.
„Wie im einzelnen dargelegt, verfügen heilpädagogische Heime der öffentlichen Erziehung über weitreichende, für ihr Probandengut anderenorts kaum realisierbare diagnostische Möglichkeiten. {…} Um den Ermessensspielraum bei der kausalen Abklärung chronischer Erziehungsschwierigkeiten einzuengen, muß die „Somatologie“ der heranwachsenden Persönlichkeit eingehender erforscht werden. In jedem Fall sollte der Gesamtbefund (einschließlich sehr eingehender Einzelerhebungen) möglichst auf objektivierbare psychophysische Grundfunktionen (Panse) reduziert und das komplexe Phänomen der Schwererziehbarkeit erst von hier aus in seinen vielfältigen Zusammenhängen und Wechselwirkungen analysiert werden.“
Quelle: Heinrich Koch: Konstitutionell und durch Hirnschäden begründbare Schwererziehbarkeit? Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, Springer, 1964
Hermann Stutte, Tübingen, Marburg
Hans Heinze jun., Hannover, Wunstorf
Ferdinand Gottlob Paul Schröder, Leipzig
Werner Villinger, Marburg, Hamburg
Gerhardt Göllnitz, Rostock
Heinrich Koch, Süchteln
Hans-Aloys Schmitz, Bonn
Friedrich Panse, Düsseldorf-Grafenberg, Neu-Düsselthal